Tanya Stewner
Copyrights: Jörg Schwalfenberg ©

Interview mit Tanya Stewner

Tanya Stewner über sichselb


Was ist Ihren Lieblingsessen?

Indisches Dal

Was ist Ihre Lieblingsfarbe?
Türkis

Was sind Ihre Lieblingstiere?
Katzen und Hunde

Haben Sie ein Haustier?
Ich habe zwei Katzen. Sie heißen Samson und Izzy.

Was sind Ihre Hobbies?
In meiner Freizeit fahre ich sehr gerne Fahrrad oder arbeite im Garten.

Papierbuch oder E-Books?
Papierbuch

Tanya Stewner über schreiben

Welche Arbeit haben Sie gemacht, bevor Sie Autorin wurden?
Ich habe als Roman-Übersetzerin und Lektorin gearbeitet.

Wie länge schreiben Sie und wieso haben Sie angefangen mit schreiben?
Ich habe schon als Kind begonnen kleine Geschichten zu schreiben. Im Laufe der Zeit sind sie dann immer länger und komplexer geworden. Das erste Buch, an dem ich gearbeitet habe war „Das Lied der Träumerin“. Allerdings hat es viele Jahre gedauert bis es erschienen ist. Es ist mein persönlichstes Werk und ich habe es immer wieder überarbeitet. Zuerst erschienen ist „Liliane Susewind - Mit Elefanten spricht man nicht“.

Wie erfinden Sie eine Geschichte?
Ich habe viel Fantasie. Die meisten meiner Ideen entspringen einfach meiner Vorstellungskraft. Ich schöpfe auch viel aus dem, was ich erlebt habe, und verarbeite so Autobiografisches. Nach der Quelle meiner Ideen fragen mich auch häufig Kinder in den Lesungen. Ich frage dann immer zurück: Woher kommen denn deine Ideen zum Spielen? Und so ähnlich ist das Schreiben – irgendetwas fällt mir ein und dann arbeite ich es aus, recherchiere, konzipiere, und dann schreibe ich es auf.

Wo schreiben Sie an liebsten?
Mein Lieblings-Schreibort ist mein Schreibzimmer, da habe ich mich richtig eingeigelt. Ich brauche zum Schreiben richtige Ruhe. Und ich mag es, wenn ich dabei auf irgendwas Schönes schauen kann. Von meinem Schreibzimmer aus schaue ich beispielsweise auf unseren Garten. Im Sommer trifft man mich aber auch mal draußen im Garten an, wo ich an irgendeinem Baum lehne, mit dem Laptop auf dem Schoß.

Haben Sie Tipps zum Schreiben?
Es hilft wenn man lebt und ein interessantes Leben hat. Gefühle und innere Entwicklungen sollten so geschrieben werden, dass sich Leserinnen und Leser damit identifizieren können. Dafür muss man als Autorin natürlich auch erstmal etwas erlebt haben. Damit das was man beschreibt auch authentisch wirkt.
Es gibt da einen Spruch von Jonathan Swift, den ich sehr passend finde: „Wie kann ich mich hinsetzen um zu schreiben, wenn ich nicht aufgestanden bin um zu leben?“

Tanya Stewner über Ihren Bücher

Welches Ihrer eigenen Bücher gefällt Ihnen am besten/schönsten/lustigsten? Und wieso?
Das ist ganz schwer zu sagen, denn alle meine Bücher bedeuten mir sehr viel. Am nächsten ist mir immer das Buch, an dem ich gerade aktuell arbeite. Und das ist momentan der achte Alea-Band „Der Gesang der Wale“.

Welcher Figur aus Ihrem Büchern sind Sie am ähnlichsten? Und wieso?
Das ist ganz schwer zu sagen, es steckt natürlich viel persönliches in den Figuren. Als ich ein Kind war, hatte ich einen kleinen Hund, mit dem ich oft stundenlange Spaziergänge im Wald und im Park unternommen habe. Währenddessen habe ich mir vorgestellt, dass ich mit Tieren sprechen könnte. Nicht nur mit meinem Hund, sondern auch mit anderen Tieren im Wald. Ich hatte eine ganze Phantasiewelt, in der ich so etwas wie eine Tierflüsterin war. Und als ich mir 2003 Liliane Susewind ausgedacht habe, habe ich daran gedacht, dass ich es als Kind total faszinierend fand, mit Tieren sprechen zu können, und es anderen Kindern vielleicht genauso geht. Und so wurde Liliane Susewind zur Tierflüsterin.

Und welcher Figur von Alea Aquarius?
Ich glaube, mit Alea. Sie grübelt viel und möchte gern das Richtige tun, kann sich aber auch haltlos freuen und mit Sammy sogar ein bisschen albern sein. Ein bisschen ist sie so wie ich – eine Außenseiterin, wie ich sie früher war. Und dann findet sie die Freunde, die ich mir als Kind gewünscht hätte. Andere Freaks, die auch ein bisschen anders sind, mit denen man tolle Abenteuer erleben kann. Ich wollte immer in einer Bande sein.

Wieso haben Sie den Figuren des Alea Aquarius einen Namen von Sternenbilden gegeben?
Ich finde Sternbilder sehr spannend und hatte den Eindruck, dass es gut zu Alea und ihren Freunden passt und die Sternbilder sie dadurch noch mehr zur Bande werden lässt.

Was war der Gedanke hinter Orions Verschmutzung und Virus? Hat das mit Umweltschutz zu tun?
Ja, auf jeden Fall. Der Umweltschutz liegt mir sehr am Herzen. Bei meinen ersten Lesungen mit den Alea-Büchern 2015 habe ich die Zuhörenden oft gefragt, ob sie die riesigen Müllteppiche kennen. Im Pazifik gibt es einen, der die Größe von Westeuropa hat. Ich wurde immer überrascht angesehen, weil es nicht allgemein bekannt war und viele sehr schockiert über das Ausmaß der Meeresverschmutzung waren. Das ist heute anders. Heute sind vor allem die Jugendlichen und Kinder viel besser informiert und auch in den Medien wird mehr über die Klimakrise, wie ich sie anstatt „Klimawandel“ nennen möchte, berichtet. Das gibt mir einerseits Hoffnung, andererseits macht es immer wieder deutlich, wie viel noch immer viel zu tun ist. Ich verspüre da eine große Dringlichkeit, dass wir uns damit nicht allzu viel Zeit lassen sollten.

Crucis oder Tierzoo?
Am liebsten beides. Vormittags mit der Crucis eine Runde aufs offene Meer hinaus fahren und nachmittags dann noch mit meiner Tochter in den Zoo gehen. Sie liebt Tiere genauso wie ich.

Wie haben Sie erfindet das Liliane mit Tiere sprechen kann?
Den Namen Liliane Susewind habe ich geträumt. Das war 2003. Da habe ich diesen Vor- und Nachnamen geträumt und am nächsten Morgen überlegt, dass dieser ja wie eine Kinderbuchfigur klingt. Bis dahin hatte ich immer gedacht, ich würde für Erwachsene schreiben. Aufgrund des Namens hatte ich aber Lust eine Kindergeschichte zu schreiben und habe mir dann vorgestellt, wie diese Liliane Susewind wohl aussieht. Ich hatte dann ein Mädchen vor meinem inneren Auge, das, wenn es lacht, die Blumen zum Blühen bringt. Der erste Band ist 2007 erschienen.

Wie geht’s mit den Kinofilm von Alea Aquarius?
Corona hat das natürlich durcheinander gebracht. Wir wären jetzt schon viel weiter. Aber es wird einen Kinofilm geben, der dann als Fernsehserie weitergeht. Nach jetziger Planung wird im kommenden Jahr gedreht und 2023 kommen Film und Serie heraus. Weil wir mit echten Schauspielern drehen, sind die Spezialeffekte für die magischen Momente natürlich sehr teuer. Deshalb ist es ein großes europäisches Projekt. Produziert wird auf Englisch und dann synchronisiert.

Wie war es Liederalben zu machen?
Es war toll. Mit dem Liliane Susewind Songalbum ist bereits ein großer Traum von mir wahr geworden. Da die Alpha Cru ist eine Straßenband, und jede Figur auch eigene Lieder schreibt, war es von vornherein naheliegend, die Songs auch tatsächlich zu schreiben und aufzunehmen. Das erste Alea-Aquarius-Buch erschien 2015 und seit 2016 haben wir das Musik-Album geplant. Zwei Jahre lang haben mein Mann und ich erst einmal nur die Lieder geschrieben, und dann haben wir uns mit unseren Produzent*innen zusammengesetzt, über handgemachte Sound-Ästhetik und Instrumente diskutiert und angefangen, die Sänger*innen zu suchen. Und das war teilweise gar nicht so leicht! Am längsten haben wir nach Tess, unserer Rockröhre gesucht. Schließlich haben wir aber für alle fünf Charaktere supergute Stimmen gefunden, und ich bin unglaublich glücklich über unsere Auswahl

Wieso gibt es kein weitere Büchern von Hummelbi?
Hummelbi habe ich als Trilogie angelegt. Nachdem ich den dritten Band beendet hatte, hatte ich auch das Gefühl, dass die Geschichte rund um Hummelbi erzählt ist. Und ich wollte mich neben Liliane Susewind auf eine neue Idee konzentrieren. Daraus ist dann Alea Aquarius entstanden.

Welcher Buchreihe kommt nach Liliane und Alea?
Ich habe eine Idee für eine neue Reihe, die für Jugendliche sein wird. Diese Idee ist sehr stark in mir und ich merke, dass sie umgesetzt und geschrieben werden will. Deswegen werde ich mich so bald wie möglich daran setzen, und ich glaube, es wird wieder ein absolutes Herzensprojekt.

Tanya Stewner über lesen


Wieso ist lesen so wichtig?
Lesen ist für mich die beste Phantasieschule.

Wo lesen Sie am liebsten?
Am liebsten im Garten, angelehnt an einen Baum. Oder am Strand, egal ob Fluss oder Meer. In der Nähe des Wassers fühle ich mich am wohlsten. Und dort lese ich auch sehr gerne.

Den Bücherregal von Tanya Stewner: Was lesen Sie jetzt gerne?
Leider viel zu wenig ich hätte gerne mehr Zeit um Lesen. Momentan lese ich noch sehr viel mit meiner Tochter zusammen. Wir genießen es sehr das Lesen als gemeinsames Ritual zu haben. Ansonsten lese ich sehr gerne Fantasy, aber auch englische Klassiker von Virginia Woolf, Charles Dickens oder Jane Austen.

Gibt es noch etwas anderes dass Sie den Leser(innen) sagen möchte?
Man kann nicht nach den Sternen greifen, wenn man immer auf dem Teppich bleibt.